108 Starter in vier Klassen beim 48. Motocross in Schweighausen

Erstmals maximale Starterzahl von 40 Fahrern in einem Rennen am Start

Die erlaubte Zuschauerzahl von maximal 1500 Besuchern wurde nicht  erreicht, es waren 1.200 Zuschauer gekommen

Der Veranstalter, der MSC Schweighausen und der mittragende ADAC Südbaden sind mit dem Event mehr als zufrieden

Bester Clubfahrer Joe-Louis Kaltenmeier mit Platz 9 in BW Open

Schuttertal-Schweighausen –rof- Vergangenen Sonntag wurde das insgesamt 48. ADAC-Motocross in Schweighausen auf dem Pflingstberg ausgetragen. Nach einjähriger Pausierung, bedingt durch die Corona-Pandemie, gab der MSC „Alemannorum“ Schweighausen die Hoffnung nicht auf, ihre bereits längerfristig terminierte Veranstaltung auch ausrichten zu können. Der Deutsche Motorsportbund wie auch der ADAC Südbaden unterstützten das Vorhaben, nach über 20 Monaten Rennpause wieder einmal Deutsche Meisterschaftsläufe ausrichten zu dürfen. Das junge Organisationsteam um den Vorsitzenden Marco Zehnle sah sich angespornt und plante schon im Hintergrund, doch letztlich Grünes Licht zur Durchführung kam erst mit den jüngsten Corona-Verordnungen und Regeln. Doch das war der Startschuss für die Schutteraler Motorsportfreunde. Innerhalb von rund drei Wochen wurde eine sehenswerte Veranstaltung aus dem Boden gestampft. Die Fahrer gaben quasi über Nacht ihre Nennung ab, warteten ja schon lange darauf…. und Zuschauer kamen zahlreich, knapp 1200 und ohne große Werbung auf den Pflingstberg. „Auch wir sehnten uns nach der Traditionsveranstaltung, die nun ja zum 48. Male stattfand, und dann noch maximale Starterzahlen von 40 Fahrern in einem Rennen, ein Massenstart mit Nervenkitzel besonderer Art“, so ein Zuschauer, der nicht näher genannt werden wollte und immer noch mit Gänsehaut zu kämpfen schien. Als absolute Neuheit, fünf Kameras fingen das Renngeschehen auf dem Pflingstberg ein und konnte per Livestream zu Hause, im Fahrerlager oder wo auch immer live verfolgt werden. Um 14.20 Uhr gab der Sprecher bekannt, „derzeit schauen uns 330 Nutzer zu, ein Herzliches Willkommen, von wo aus ihr auch immer uns live zugeschaltet seid“….!

Durch geringere Teilnehmerzahlen als Nennungen in den Klassen DM 250 und DM Open, konnte die Rennleitung diese beiden Läufe kurzfristig zusammenlegen, wurden aber getrennt gewertet!

Vorsitzender Marco Zehnle deshalb schon fast triumphierend, „…dadurch erreichen wir für die Zuschauer noch mehr Kick und Nervenkitzel, wir haben somit die maximal erlaubte Fahrerzahl mit 40 Maschinen am Startgitter stehen!“ Der Rennleiter Jürgen Geiger setzt noch einen drauf und meint erleichtert, „…deshalb konnten wir von sieben vorgesehenen Rennen zwei Läufe einsparen, was den ansonsten überstrapazierten Zeitplan des Sonntagnachmittags erleichtert.“

Chefkassierer Reinhold Singler war ebenfalls zufrieden: „Wir erreichten die maximale Besucherzahl mit 1500 nicht ganz und mussten deshalb niemand den Zutritt zur Rennstrecke verwehren.“

Weitere Auffälligkeiten waren, die Verweildauer war deutlich geringer als in den Vorjahren und das Festzelt wurde zum Ausspannen zwischendurch von den Besuchern vermisst, so der zweite Vorsitzende und Verantwortliche für den Bewirtungsbereich, Alexander Offenburger.

Renngeschehen vom Sonntag

Punkt 13 Uhr, die Sonne mit leichter Wolkendecke verhangen, die Motocross-Strecke nach den Trainings und Halbfinalläufen am Vormittag gut abgetrocknet. Idealer kann sich eine Strecke eigentlich gar nicht präsentieren, so Pierre Mark und Silvan Zehnle, nachdem sie als Streckenverantwortliche Bagger und Planierraupe nach letztem Feinschliff in Sicherheit gebracht wussten. Und so blieb es den ganzen Nachmittag, trocken, leicht sonnig und leicht bewölkt, einfach ideal.

Der Streckensprecher Pascal Grecco vom befreundeten MSC Aichwald auf neuer Empore platziert, wusste das motorsportbegeisterte Publikum auf den ersten Massenstart einzustimmen.

Klasse DM 125 ccm

Der erste Wertungslauf der DM Klasse 125 ccm stand mit 18 Startern zur Einstimmung am Gatter.  Diese Klasse hat zwei Läufe mit je 25 Minuten plus 2 Runden zu absolvieren. Im ersten Lauf dominierte Collin Wohnhas auf KTM vom MSC Wieslauftal und blieb mit seiner schnellsten Rundenzeit von 49,79 km/h  unangefochten Tagesschnellster. Zweiter wurde Valentin Kees vom MSC Reichling vor Eric Rakow vom MC Uckermark. Im zweiten Lauf  musste Collin Wohnhas allerdings nach technischen Problemen aufgeben. Somit hatte Valentin Kees die Nase vorn, Zweiter wurde Eric Rakow und in der Folge war auch letztlich das Tagesergebnis der 125 ccm DM-Klasse.

Klasse DM 250

40 Starter mit internationaler Lizenz am Startgitter, hubraumstarke 250 ccm und nach oben offen durch die Klassenzusammenlegung. Klare Favoriten gab es nach einjähriger Pause nicht mehr, aber alles was Rang und Name hatte, war auf dem Pflingstberg am Start. Nach einer Einführungsrunde fand die Aufstellung streng nach gefahrener Trainingszeit statt, die Letzten der 40 mussten sich mit der zweiten Startreihe zufrieden geben. Der Suzukifahrer Gabriel Chetnicke setzte sich durch und schaffte den Laufsieg vor Laurenz Falke auf Husqvarna und Paul Bloy auf KTM. Harte Positionskämpfe im zweiten Lauf. Doch letztlich blieb Gabriel Chetnicke ungeschlagen und entschied auch den zweiten Lauf vor Laurenz Falke auf Husqvarna und Paul Bloy auf KTM, identisch mit dem Tagesergebnis.

Klasse DM Open

Zwei Läufe, zusammen gelegt mit den 250er, aber mit getrennter Wertung und einer Laufdistanz von 30 Minuten plus zwei Runden waren zu absolvieren. Tim Koch auf Husqvarna konnte vor Boris Maillard auf Suzuki und Lukas Platt auf Kawasaki den ersten Lauf für sich entscheiden.

Die schweren 500 und 600 Kubik Maschinen waren den 250er in mancher Passage des 1.525 Meter langen Rundkurses eher behindernd; für die Fahrer nervig, für die Zuschauer hingegen Nervenkitzel. Den zweiten Lauf gewann ebenfalls Tim Koch vor Lukas Platt und Boris Maillard, was auch das Tagesergebnis wiederspiegelt.

Klasse BW Pokal Open

In der Klasse mit nationaler Lizenz und ohne Hubraumbeschränkung wurde um Wertungspunkte für den Baden-Württemberg-Pokal gefahren. 50 Starter waren auf den Pflingstberg angereist, darunter allein zehn Fahrer vom veranstaltenden MSC Schweighausen. Nachdem für den Wertungslauf nur 40 Starter zugelassen waren, mussten bereits vormittags zwei Halbfinale bestritten werden, um sich für die 40 Besten zu qualifizieren. Der Wertungslauf dauerte 25 Minuten plus zwei Runden und alle zehn Lokalmatadoren schafften es in den Wertungslauf. Mit Startplatz sieben ging Clubfahrer Joe-Louis Kaltenmeier aus Hohberg in den Wertungslauf und als Neunter über die Ziellinie. Eric Schönburg vom MSC Spaichingen ging mit seiner KTM und großem Vorsprung als Schnellster und 50 Wertungspunkten durch’s Ziel. Gefolgt von seinem Bruder Eric Schönburg, ebenfalls auf KTM, auf Rang zwei und Dritter wurde Kevin Keim vom RMC Reutlingen.

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