Polnischer Gastfahrer Gabriel Chetnicki siegt – DM Punkte gehen aber an den Zweitplatzierten Davide von Zitzewitz. Polnischer Gastfahrer Gabriel Chetnicki siegt – DM Punkte gehen aber an den Zweitplatzierten Davide von Zitzewitz. Bester Clubfahrer Pierre Mark Waschanlage hat Premiere bestanden optimale, griffige Streckenverhältnisse durch Nieselregen 2100 Zuschauer beim Motocross in Schweighausen.

–rof- Beim 44. ADAC-Motocross in Schweighausen gingen am gestrigen Sonntag in den drei ausgeschriebenen Klassen insgesamt 82 Fahrer an den Start. Bei stark abgekühlter Witterung und über Nacht gut eingeregnetem Pflingstberg waren optimale Streckenverhältnisse anzutreffen. Ab späteren Vormittag  ließen die Niederschläge nach und ab der Mittagspause lockerte sich die Bewölkung auf und die Sonne kam hin und wieder durch. Gerade während des Trainingsprogramms am Vormittag hatte die neu gebaute Waschanlage für die Veranstaltungsmaschinen vollen Einsatz und bestand die Premiere, zur Freude der Teilnehmer. Zum Rennbeginn der insgesamt sieben Rennen trocknete der 1480 Meter lange Rundkurs  ab und Rennleiter Hans-Peter Zehnle war deutlich die Erleichterung anzumerken. Zum Leidwesen der Zuschauer setze um 15 Uhr wieder leichter Nieselregen ein, aber nur von kurzer Dauer und wie es Streckensprecher Damian Göppert überspielte, „das kann doch der guten Rennatmosphäre nichts anhaben“. So war es auch, begeisterte Zuschauer, die Strecke hätte nicht besser sein können und sportlich gesehen, sensationell, die schnellste Runde über die 1.480 Meter Motocross-Strecke lag deutlich unter zwei Minuten. Sensationelle 2100 Zuschauer waren trotz zunächst unsicherer Wetterlage auf den Pflingstberg gekommen und erlebten spektakulären Motocross-Sport.
Klasse 1 DM-Lauf MX 2  125 ccm 2Takt und 250 ccm 4Takt (21 Starter) 2 Wertungsläufe über 30 Minuten plus 2 Runden. Der nach vier Meisterschaftsläufen mit 94 Punkten deutlich in Führung liegende KTM-Fahrer Lukas Platt aus Möchengladbach musste am Pflingstberg im Training und im Rennen zurückstecken, es reichte nur zum 5. Platz . Zur Freude des Veranstalters war die Top-Ten dieser MX2-Meisterschaft komplett auf dem Pflingstberg am Start. Zwar zählt der Lokalmatador Marco Müller aus Gengenbach nicht zu diesen Favoriten, aber er wird seinen Heimvorteil zu nutzen wissen, so Müller kurz vorm Start und behauptete sich im Pflichttraining auf Rang vier. Schon die Einführungsrunde war spektakulär, auf dem Hinterrad die Startgerade hoch, die volle Leistungsbereitschaft den Zuschauern zeigend. Als Startsieger setzte sich der Schweizer Nico Jucker durch, dem auch die weitere Führung lange nicht zu nehmen war,  aber letztlich zwei Kontrahenten in der 30-minutigen Renndistanz die Vorbeifahrt gewähren musste. Nach 18 Runden hatte der polnische Gastfahrer Gabriel Chetnicki auf seiner KTM die Nase vorn, die volle Wertungspunktzahl zur DM bekommt aber der Zweitplatzierte Davide von Zitzewitz vom MCE Tensfeld. Lokalmatador Marco Müller kämpfte verbissen, fuhr auf Rang sieben ins Ziel. Als ultimativen Höhepunkt kündigte Streckensprecher Damian Göppert den zweiten Lauf zur Deutschen Meisterschaft MX 2 an. Für den Gengenbacher Marco Müller wurde es zum Höhepunkt des Tages. Unter den besten deutschen MX2-Crosser behauptete er sich und fuhr auf heimischer Strecke als Fünfter ins Ziel, was ihm in der Tageswertung Rang sechs einbrachte. Wieder hatte Gabriel Chetnicki aus Polen die Nase vorn und siegte erneut vor Zitzewitz, der wiederum die vollen Wertungspunkte für den DM Lauf MX2 zuerkannt bekommt.

1. Lauf

1.  Gabriel Chetnicki, Polen,  KTM2.  Davide von Zitzewitz, MCE Tensfeld, KTM3.  Nico Jücker, Schweiz, KTM4.  Nico Koch, MSC Letzlingen, KTM5.  Lukas Platt, Mönchengladbach, KTM7.  Marco Müller, MSC Schweighausen, KTM

2. Lauf

1. Gabriel Chetnicki, Polen,  KTM2. Davide von Zitzewitz, MCE Tensfeld, KTM3. Lukas Platt, Mönchengladbach, KTM4. Nico Koch, MSC Letzlingen, KTM5. Marco Müller, MSC Schweighausen, KTM

Tageswertung:

1. Gabriel Chetnicki, Polen,  KTM2. Davide von Zitzewitz, MCE Tensfeld, KTM3. Lukas Platt, Mönchengladbach, KTM4. Nico Koch, MSC Letzlingen, KTM5. Nico Jücker, Schweiz, KTM6. Marco Müller, MSC Schweighausen, KTM

Klasse 2 SCCM Classic Open (18 Starter)2 Wertungsläufe über 15 Minuten plus 2 RundenFahrer und Motorräder mussten jeweils älter als 35 Jahre sein, um bei diesem Wertungslauf zur Süddeutschen ClassikCrossMeisterschaft startberechtigt zu sein. Schon das Training verlangte Höchstleistungen von Mensch und Maschine und gar manch „älterem Modell“ fehlte es an erforderlicher Power. Und diesen 18 Senioren mit ihren Veteranenmaschinen war der Rennauftakt nach kurzer Begrüßung durch den Präsidenten des ADAC Südbaden, Clemens Bieniger, um 13 Uhr gegönnt. Die Strecke noch aufgeweicht, wurde den Classic-Fahrern alles abverlangt. Seinen persönlichen Finallauf startete der 64-jährige Hansjörg Haller aus Lahr mit seiner Puch Baujahr 1979: „Das wird mein letztes Motocross-Rennen sein“.  Als Trainingsschnellster ging Harald Ott vom MSC Heidenheim ins Rennen und holte sich auch gleich als Erster eine „Holeshot-Prämierung“ in dem er klar den Start gewann und auch bis ins Ziel deutlich vorne blieb. Auch im zweiten Lauf dominierte Harald Ott, früher mehrfacher Deutscher Meister und so war ihm der Tagessieg und weitere 50 Wertungspunkte zur Süddeutschen Classic Cross Meisterschaft nicht zu nehmen.Dem Lahrer Hansjörg Haller, Fahrer des MSC Schweighausen, stand die Freude ins Gesicht geschrieben, den ersten Lauf durchgefahren zu sein, wenngleich er auf dem 15. Platz im ersten Lauf und auf Rang 16 im zweiten Lauf  und zwei Runden zurückliegend die Zielflagge passierte. Hauptsache durchgefahren, so Haller vollkommen außer Puste im Ziel.

1. Lauf

1. Harald Ott,  MSC Schnaitheim, Maico2. Thomas Blattmann, MSC Hornberg, Yamaha3. Uwe Weber, MSC Wieslauftal, Honda4. Anton Kutter, AMC Biberach, Maico5. Edmund Hiemer, MSC Berkheim, Husqvarna15. Hansjörg Haller, MSC Schweighausen, Puch

2. Lauf

1. Harald Ott,  MSC Schnaitheim, Maico2. Heinz Bernauer, MSC Hornberg, Yamaha3. Thomas Blattmann, MSC Hornberg, Yamaha4. Edmund Hiemer, MSC Berkheim, Husqvarna5. Stephan Jöst, MSC Ulfenbachtal, Maico16. Hansjörg Haller, MSC Schweighausen, Puch
Tageswertung:1. Harald Ott,  MSC Schnaitheim, Maico2. Thomas Blattmann, MSC Hornberg, Yamaha3. Heinz Bernauer, MSC Hornberg, Yamaha4. Edmund Hiemer, MSC Berkheim, Husqvarna5. Uwe Weber, MSC Wieslauftal, Honda16. Hansjörg Haller, MSC Schweighausen, Puch

Klasse 3 BW Pokal Open 125-650 ccm (43 Starter)2 Halbfinalläufe über 15 Minuten plus 2 RundenFinallauf über 25 Minuten plus 2 RundenAuf Grund der hohen Starterzahl musste das Reglement dieser Klasse geändert werden und zwei Halbfinale gefahren werden. Die jeweils 20 Besten qualifizierten sich für das Finale, sodass deren Massenstart mit maximal 40 zugelassenen Teilnehmern eine besondere Augenweide wurde. Entsprechend wurde das Finalrennen und gleichzeitig letztes Rennen des Tages, lautstark von den Zuschauern bejubelt. Im ersten Halbfinale hatte der Lokalmatador Pierre Mark aus Kappel-Grafenhausen klar die Nase vorn, gewann den Start und führte das Feld weiter an, musste sich aber durch Ricco Siebert vom KFV Kalteneck, noch geschlagen geben.  Die einzige Dame am Start, Janina Lehmann aus St. Georgen, erreichte im ersten Lauf einen achtbaren 9. Platz. Im zweiten Halbfinale stieß die Konkurrenz der Baden-Württembergischen Meisterschaft aufeinander. Eric Schönburg vom MSC Spaichingen kam als Erster und mit sagenhaften 29 Sekunden Vorsprung vor Max von Heuß-Blößt vom MSC Bad Wurzach ins Ziel. Der Sportleiter vom veranstaltenden MSC und selbst mit am Start, wurde Neunter im zweiten Halbfinale. Die bislang höchste Teilnehmerzahl gingen mit 39 Fahrern im Finallauf des BW-Pokal-Laufes  auf dem Pflingstberg an den Start. Rennleitung und Streckenposten hielten die Luft an, als das Startgatter fiel. Erleichterung pur, als es lediglich in der ersten Kurve zu einem Staustehen von etwa 10 Fahrern kam.Der Startsieg ging an Fabian Strobel vom MSC Gerstetten. Nach 25 Minuten Laufzeit ging  jedoch Max von Heuß-Blößt, MSC Bad Wurzach auf Honda, vor Eric Schönburg, MSC Spaichingen und Fabian Strobel durch das Ziel. Bester Clubfahrer des MSC Schweighausen war Pierre Mark auf Rang vier.

1. Halbfinale

1. Ricco Siebert, KFV Kalteneck, KTM2. Pierre Mark, MSC Schweighausen, KTM3. Jan Osswald, MSC Wieslauftal, Honda4. Tim Saur, RMC Reutlingen, KTM5. Marvin Möhler, MSC Schefflenz, Husqvarna12. Felix-Niclas Brenner, MSC Schweighausen, KTM18. Dominik Zehnle, MSC Schweighausen, KTM21. Maximilian Walter, MSC Schweighausen, KTM

2. Halbfinale

1. Eric Schönburg, MSC Spaichingen, KTM2. Max von Heuß-Blößt, MSC Bad Wurzach, Honda3. Fabian Strobel, MSC Gerstetten, Suzuki4. Mike Kunzelmann, Königschaffhausen, KTM5. Thomas Haas, MSC Hornberg, Yamaha9. Marco Zehnle, MSC Schweighausen, KTM15. Kai Bräutigam, MSC Schweighausen, KTM17. Burkard Meyer, MSC Schweighausen, Honda

Finale:

1. Max von Heuß-Blößt, MSC Bad Wurzach, Honda2. Eric Schönburg, MSC Spaichingen, KTM3. Fabian Strobel, MSC Gerstetten, Suzuki4. Pierre Mark, MSC Schweighausen, KTM5. Rico Siebert, Calw, KTM
Während der Siegerehrung bedankten sich der Vorsitzende Reinhold Singler und Event-Organisator Markus Kuhn nochmals bei dem Sponsoren, der für alle sieben Rennen dem jeweiligen Start-Sieger (PAROC Holeshot) als Prämierung einen Reifen spendierte.